Stellungnahme zur Pressemitteilung der IRG Baden vom 21. Juli 2025

Die Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe begrüßt, dass in der öffentlichen Mitteilung der IRG Baden der bestehende Raumbedarf unserer Gemeinde klar benannt wurde. Sowohl innerhalb unserer Gemeinde als auch auf Ebene der IRG Baden herrscht Einigkeit darüber, dass das bestehende Gemeindezentrum angesichts der gewachsenen Mitgliederzahl, der fehlenden Mikwe sowie des Bedarfs an zusätzlichen Räumen für Jugend, Senioren, Sport, Technik und Verwaltung nicht mehr ausreicht.
Ein integraler Bestandteil unseres Projekts sind die 32 seniorengerechten, barrierefreien Wohnungen, die aus unserer Sicht für eine moderne Gemeindestruktur unverzichtbar sind. Sie dienen nicht nur dem Wohnbedarf älterer Gemeindemitglieder, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität, generationsübergreifenden Gemeinschaft, jüdischer Wohlfahrtspflege und dauerhaften Gemeindebindung. Sie sind kein Nebenaspekt, sondern ein zentrales Element unseres ganzheitlichen Konzeptes.
Karlsruhe ist mit rund 1.000 Mitgliedern die größte Einzelgemeinde in Baden. Dennoch wurde unser Ausbauprojekt – trotz fundierter Planungen und positiver Bewertungen – abgelehnt, während deutlich kleinere Gemeinden Bauprojekte mit einem Volumen von bis zu 5 Mio. € vollständig finanziert durch die IRG Baden umsetzen konnten – inklusive Wohnungen. Diese unverhältnismäßige Benachteiligung der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Prinzip der Gleichbehandlung innerhalb der IRG Baden.
Wir weisen darauf hin, dass die IRG Baden seit jeher Mittel aus Landesförderprogrammen erhält, um die strukturelle Weiterentwicklung aller Mitgliedsgemeinden zu gewährleisten. Es ist gängige Praxis, dass die IRG Baden bei notwendigem Raumbedarf Verantwortung übernimmt und die Finanzierung sichert.

Im Fall der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe ist es jedoch umgekehrt: Trotz unbestrittenem Bedarf und nachgewiesener Tragfähigkeit trägt unsere Gemeinde die Kosten des Projekts weitgehend selbst – durch bereits eingebrachte Eigenmittel in Höhe von rund 500.000 € sowie eine verbindliche Kreditzusage über 4 Millionen Euro. Diese faktische Umkehrung der Zuständigkeit stellt eine klare Abweichung vom bisherigen Vorgehen dar und verdeutlicht die strukturelle Benachteiligung unserer Gemeinde.
Gleichzeitig halten wir fest:
Die Firma Thost, ein von der IRG Baden selbst beauftragtes, unabhängiges Projektsteuerungsbüro, hat in ihrer Wirtschaftlichkeitsprüfung vom 08.05.2025 eindeutig bestätigt, dass das Projekt realistisch, tragfähig und fachlich solide ist. Diese fundierte Einschätzung bleibt unverändert gültig. Alle gegenteiligen Behauptungen entbehren jeder sachlichen Grundlage.
Auch stimmen wir mit dem Vorstand des Oberrates darin überein, dass der ursprünglich veranschlagte Kostenrahmen von 4 Mio. € angesichts der aktuellen Baupreissteigerungen nicht mehr ausreicht. Wir begrüßen ausdrücklich die öffentliche Zusage des Vorsitzenden des Oberrates, Herrn Rami Suliman, die Jüdische Gemeinde Karlsruhe in der Kostenfrage zu unterstützen, wenn dies nötig ist.
Die Jüdische Kultusgemeinde Karlsruhe hält an ihrem Projekt fest – im Interesse ihrer Mitglieder und der jüdischen Zukunft in Baden. Wir stützen uns auf die vorliegenden positiven Wirtschaftlichkeitsanalysen und die breite politische wie fachliche Unterstützung. Wir halten uns alle Optionen offen, behalten uns weitere Schritte vor und setzen weiterhin auf das Gespräch mit dem Oberrat.

Für den Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe K.d.ö.R.
Erik Balter, Vorsitzender


 

 Wir feiern!

 

Die letzten Proben der Tanzgruppe Darkejnu der jüdischen Gemeinde Karlsruhe waren
intensiv und stressig. Und endlich kam der Tag des Events: das Tanzfestival Rikudej am,
das dieses Jahr der Tanzlegende Tirza Hodes z"l gewidmet war und von der ZWST
veranstaltet wurde.
30 Gruppen von ganz Deutschland nahmen am Festival in Frankfurt teil.
Selbstverständlich fieberten wir unserem Auftritt entgegen, aber die Freude am
gemeinsamen Tanzen überwog die Aufregung und wir fuhren unser Potpourri aus Tum
Balalajka und Kakdila temperamentvoll und mit vielen Applaus erfolgreich vor.
Die warme Atmosphäre des Festivals bleibt uns noch lange durch unsere gemeinsamen
Erinnerungen und Fotos erhalten und motiviert uns zu weiteren Tanzen und Aufführungen.


Lea Karotine
Leiterin der Tanzgruppe